29.09.18 FC Niederwil - FC Rothrist

Trotz 0:2 Rückstand stehen die Niederwiler wieder auf, beweisen eindrucksvolle Charakterstärke und kehren die spektakuläre Partie gegen den Tabellenführer!

Samstag 29.09.2018 – 18:00
FC Niederwil – FC Rothrist 3:2 (0:1)
Niederwil – Riedmatte – 160 Zuschauer

Tore: 34. Karaboga 0:1, 58. Skopljak 0:2, 62. Berat Haxha 1:2, 73. Wüthrich 2:2, 84. Burim Haxha 3:2

 

FC Niederwil:

Staubli;

Allenspach, Luca Rey (75. Burim Haxha), Angst;

Stauber (59. Buqa);

Schertenleib, Peterhans, Schwegler, Haas;

Berat Haxha (71. Wüthrich), J. Rey

Ergänzungsspieler:

S. Rey, Bräuer, Livio Rey, Meyer

 

FC Rothrist:

Kasanga;

Jusufi, Merdanovic (68. Müller), Kqira;

Falzarano, Zobrist (87. Olivera), Lässer (88. Andelic), Popaj;

Skopljak;

Hasanramaj, Karaboga

Egrgänzungsspieler:

Wullschleger

 

Verwarnungen: 44. Luca Rey, 67. Berat Haxha, 85. Popaj

 


 

Spitzenkampf der Superlative

Am Samstagabend kommt es auf der idyllischen Riedmatt zu einem frühen Spitzenkampf. Aufsteiger und Überraschungsteam FC Niederwil empfängt keinen geringeren als den letztjährigen Zweitliga-Inter-Absteiger und Routinier FC Rothrist. Ein Spiel der Gegensätze, eine Partie der Superlative. Absteiger gegen Aufsteiger. Routinier gegen Neuling. Tabellenführer gegen Verfolger.

Die Ausgangslage beider Teams ist offensichtlich: Der Absteiger aus Rothrist startete als ambitionierter Favorit in diese Saison und ist seither mit einer eindrücklichen Bilanz von sechs Siegen in sieben Spielen auf bestem Wege Richtung Wiederaufstieg. Ihnen im Weg könnte an diesem Spieltag der euphorische Aufsteiger und Zweitliga-Neuling aus Niederwil stehen. Mit einem phänomenalen Saisonstart katapultierten sich die Niederwiler mit vier Siegen in Serie überraschend an die Zweitliga-Spitze. Letztes Wochenende mussten sie jedoch eine bittere Auswärtsniederlage einfahren und ordentlich Lehrgeld bezahlen. Da kommt der Spitzenkampf zum genau richtigen Zeitpunkt, um eine Reaktion zu zeigen, den Tabellenführer zu kitzeln und – wer weiss – sogar vorübergehend den Tabellenthron zu übernehmen. Eine Vielversprechende Ausgangslage!

Rothrist mit hohem Tempo und strammer Brust

Der Unparteiische pfeift die Partie an und sofort markieren die Gäste aus Rothrist ihre physische und mentale Präsenz. Der Tabellenführer tritt torhungrig und topmotiviert auf, gewillt, dem Aufsteiger eine Lektion zu erteilen. Bereits in den Startminuten knallt das Leder zum ersten Mal an die Torumrahmung des Niederwiler Gehäuses. Nun sind auch die Gastgeber wach und im Spiel angekommen. Die momentane Verfassung des Spitzenreiters FC Rothrist ist deutlich spürbar: In den letzten vier Begegnungen schickten sie ihre Kontrahenten mit einer Klatsche von jeweils mindestens fünf Toren pro Spiel nach Hause und übernahmen munter und mit Vollgas die Tabellenführung. Mit entsprechend strammer Brust traten sie nun auch auf der Riedmatt auf.

Niederwil lässt sich nicht unterkriegen

Nach den hektischen Startminuten finden die Platzherren langsam aber sicher ins Spiel, bieten dem Favoriten die Stirn und lassen ein umkämpftes, hartes, ereignisreiches Spiel entstehen. Was in der Statistik mit Gegensätzen begann, wird auf dem Rasen fortgesetzt: Der Zweitinter-Absteiger aus Rothrist brilliert mit technischer Finesse, ausgeklügelten Spielzügen und einem extrem hohen Spieltempo. Ihnen gegenüber steht eine Mannschaft, die als Kollektiv füreinander um jeden Zentimeter kämpft, ackert und nicht aufgibt bevor der Ball nicht wieder im eigenen Besitz ist. Der Zweitliga-Neuling steht an diesem Abend keineswegs auf dem Platz mit dem Ziel, nicht – wie ihre vier Vorgänger - abgeschlachtet zu werden. Im Gegenteil: Das FCN-Staff studierte den Gegner ausgiebig und fertigte eine massgeschneiderte Taktik, um dem Favoriten ein Bein zu stellen. Die Devise: Manndeckung. Mit diesem cleveren Griff in die taktische Trickkiste gelingt es der Niederwiler Defensivabteilung mehrheitlich, das gefährlichste Sturm-duo der Zweitliga in Schach zu halten.

Eiskalte Effizienz

In der 34. Spielminute zeigen die Routiniers von Rothrist, weshalb sie zurecht die torgefährlichste Mannschaft der Liga sind: Ein individueller Fehler im Niederwiler Aufbauspiel öffnet dem Gegner viel Platz. Der Ball landet nach einem unkontrollierten hohen Ball auf dem Fuss vom lauernden, torhungrigen Karaboga, der nicht lange fackelt und eiskalt zur 0:1 Führung verwertet. Eine Unachtsamkeit reicht aus und schon klingelts. Das ist pure Effizienz, das ist die Tormaschinerie des FC Rothrists.

Ebenbürtiger Spitzenkampf

Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte bieten sich die beiden Teams einen harten, technisch anspruchsvollen und temporeichen Kampf auf Augenhöhe. Obwohl die Gastgeber ebenbürtig auftreten gelingt es ihnen bis zur Pause nie, so richtig gefährlich vors gegnerische Gehäuse zu kommen. Die Ansätze sind da, doch die Chancen sind nicht zwingend und so trennen sich die beiden Spitzenreiter mit einer knappen Führung zu Gunsten des Favoriten mit 0:1 in die Kabinen.

Vermeintlicher Genickbruch

Die erste Halbzeit geht nach dem Wiederanpfiff nahtlos in die zweite über, ohne dass die Partie an Intensität oder Spielfreude verloren hätte. Was jedoch ändert sind die Machtverhältnisse: Je länger die Partie läuft, desto besser finden die Platzherren ins Spiel und versuchen allmählich auch, offensive Akzente zu setzen. Entgegen ihrem Engagement kommt in der 58. der vermeintliche Genickbruch: Skopljak wird mit einem hohen Ball in die Spitze lanciert, wimmelt die Niederwiler Verteidigung ab und verlädt Torhüter Staubli mit einem satten Schuss ins kurze Eck zum 0:2 Zwischenstand.

Der Anschlusstreffer, der die Wende bringt

Wer nun erwartete, dass die Niederwiler, geknickt von diesem Gegentreffer, ihre Köpfe hängen lassen würden, der stand an diesem Abend definitiv zum ersten Mal am Spielfeldrand der Riedmatt. In der Pausenansprache bereits erinnerte Co-Trainer Munera seine Jungs daran, dass sie bis anhin in jedem Spiel mindestens ein Tor erzielt hatten und dass dieser Treffer auch in dieser Partie kommen wird. Ganz im Credo dieser Ansage reagiert das Trainer-Duo sofort auf den Gegentreffer, bringt mit einer Offensivkraft neuen Schwung in die Partie und versucht mit einer taktischen Umstellung mehr Power Richtung gegnerisches Tor zu bringen.
Mit dieser Umstellung und Einwechslung beweist Trainer Saporito viel Fingerspitzengefühl, denn bereits vier Minuten später ist der Anschlusstreffer Tatsache. Auslöser: der frisch eingewechselte Buqa, der sich an der gegnerischen Grundlinie den Ball erobert und auf Berat Haxha zurücklegt. Vollstrecker: Berat «Päpu» Haxha, legt sich den Ball auf den linken Fuss, holt einmal tief Luft und schlänzt das Leder in hohem Bogen unhaltbar ins linke obere Eck zum gross umjubelten 1:2 Anschlusstreffer.

Saporito mit dem Riecher, Wüthrich mit dem Ausgleich

Der nächste Genie-Streich lässt nicht lange auf sich warten. Die Niederwiler haben nun Blut geleckt, spielen siegeshungrig und selbstbewusst auf und mobilisieren noch einmal alle Kräfte. Der eben eingewechselte Wüthrich bringt in der 73. Minute die Riedmatt endgültig zum Kochen. Nach einer Flanke von Haas steigt Allenspach empor und köpft den Ball mit voller Wucht aufs gegnerische Gehäuse. Mit einem grossartigen Reflex kann FCR-Keeper Kasanga den Ball an die Latte lenken. Während 21 Spieler dem Leder nachschauen, wie es von der Latte zurück ins Spielfeld prallt, sprintet Wüthrich an allen vorbei und schiebt aus engstem Winkel mit seiner ersten Ballberührung zum 2:2 Ausgleich ein!

Emotionen pur auf der Riedmatt

Die Riedmatt bebt. die Niederwiler jubeln. Der FC Rothrist ist fassungslos. In den nächsten Minuten entwickelt sich der Spitzenkampf zu einem hochemotionalen Fight. Während die Gäste noch ihrer verspielten Führung nachtrauern, spielen sich die Platzherren, getragen von der euphorischen Welle des Momentums, regelrecht in einen Rausch. In den Augen der Niederwiler glänzt der Siegeshunger, der – getragen vom Trainerstaff über die Ersatzbank bis hin zu den Fans – langsam aber sicher überhandnimmt.

Gebrüder Haxha schiessen die Niederwiler zum Sieg

Auch mit der dritten Einwechslung beweist Saporito den perfekten, spielentscheidenden Riecher: Nach einer Balleroberung schnappt sich J. Rey den Ball, zieht los und lanciert den eingewechselten Burim Haxha mit einem Steilpass in die Spitze. Dieser lässt den letzten Verteidiger mühelos stehen und düpiert den herausrasenden Torhüter zwischen den Beinen zum unglaublichen 3:2 Endresultat.

Charakterstärke, Teamgeist & Siegeswille

Trotz vermeintlichem Genickschlag stehen die Riedmatt-Kicker wieder auf, beweisen grossartige Charakterstärke und kämpfen sich mit einer unfassbaren Teamleistung zurück. Trainer Saporito beweist mit seinen taktischen Schachzügen den ultimativen Riecher. Die eingewechselten Spieler übernahmen sofort Verantwortung, brachten neuen Elan auf den Rasen und trugen schlussendlich entscheidend zur Wende und dem resultierenden Dreipunkter bei.

Mit diesem Sieg beweist der Aufsteiger, dass er durchaus auch mit den Grossen der Liga mithalten kann, übernimmt vorübergehend die Zweitligaspitze und avanciert zum ultimativen Zweitliga-Schreck! -lua

von Luca Angst
am 30.09.2018 18:37
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